Johannes Robert Schürch
Johannes Robert Schürch (1895-1941) ist bekannt als einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus in der Schweiz, auch wenn sein Werk nicht nur einem Stil zuzuordnen ist. Für den Kunsttheoretiker und Künstler Theo Kneubühler ist Schürch "ein Gratwanderer, ein Extremist, der das Leben immer dort aufspürte, wo es keine Sicherheiten mehr gibt." Und Kneubühler hält fest, "dass bei keinem Schweizer Künstler dieses Jahrhunderts [des 20.] die Seinsdimension so direkt das Schaffen bestimmte."
Die Erica Ebinger-Leutwyler Stiftung ist Verwalterin des Nachlasses dieses wohl existenzialistischsten Künstlers der Schweiz. Der Nachlass besteht aus über 7000 Arbeiten auf Papier – Zeichnungen, Aquarellen, Gouachen und zahlreichen Skizzenbüchern – sowie einem wichtigen Konvolut von Ölgemälden Schürchs.
"Ich male nur mich, ich male mein Leben, mein Selbst, meine Qualen, meine Freuden, meine Andacht, meine Hoffnung und meinen Zorn... Schau, jeder Baum ist arm und einsam und er möchte hinaufwachsen in Höhe und Licht; auch jeder Mensch ist arm und einsam... Es muss etwas kommen... Auch die toten Dinge schreien nach etwas, das Tier, die Pflanze, der Berg, der Baum, der Mensch, der Himmel und die Felsen..." (Johannes Robert Schürch)
"Ich negiere die Schönheit nicht bewusst, aber im vom Leben zerrütteten Körper sehe ich in jene mystischen Abgründe und Gesetze, und ein dunkler Trieb lässt mir jene Stoffe und Inhalte zukommen, so dass ich nicht anders kann, als meinen Weg da hindurch zu suchen." (Johannes Robert Schürch)